Als passionierter Radiosammler und Computer-Komposti hat mich natürlich auch das
Thema Internet-Radio sehr interessiert. Im Oktober letzten Jahres konnte ich in
England in einer Aldi Filiale ein "Tevion" Internet-Radio für knapp 65 englische
Pfund erstehen, also ein gut Teil weniger als 100 Euronen.
Diese Gerät basiert auf dem Reciva-Modul -
http://www.reciva.com
- plus ein UKW-FM Empfangsteil. Es ist mit Stereo-Lautsprechern ausgerüstet,
die auf Grund der Größe aber wie eine alte, verrostete Blechgießkanne klingen -
eben Brüllwürfel-Kost.
Als einziger zusätzlicher Anschluss ist aber ein Kopfhörer-Ausgang vorhanden,
der, an einer Stereo-Anlage angeschlossen, einen guten Sound liefert - zumindest
für meine über 60-Jahre alten Ohren.
Es handelt sich um ein reines Wi-Fi Systemchen, d.h. kein LAN-Anschluß.
Aktuell (April 2008) sind 11.484 Stationen aus aller Welt im Angebot, selektier-
und sortierbar nach Genre und/oder Land.
Das externe Netzteil liefert 9V und 1200 mA und ist natürlich mit den typischen
englischen Steckkontakten versehen, die eher an einen
Kraft-Strom-Anschlußstecker für die Starkstrom-Elektrik einer Gesenkschmiede*
erinnern, aber es gibt ja Euro-Adapter.
* Spruch meiner Frau: Übertreibung macht anschaulich.
Kleiner Joke am Rande: In einer englischen Comedy kam die Frage eines Mitglieds
einer Reisegruppe - Ziel "Europa" - an den Reiseleiter:
»May we use normal condomes or do we need an Euro-Adapter ?«
In einigen englischen Foren waren die Urteile zum Tevion-Empfänger zum Teil
vernichtend, da mangels Empfänger-Empfindlichkeit die Entfernung zum WLAN-Router
nicht all zu groß sein darf. Die 15 m vom WLAN-Router ins Schlafzimmer durch
zwei dünne Wände waren auch bei mir schon zu weit (Mögliche Abhilfe auf der
nächsten Seite).
Für die Inbetriebnahme darf man nicht sehr in Eile sein:
Vom Einschalten bis zum ersten Ton gehen schon mal 1 Min 15 Sec ins Land;
ebenfalls beim Umschalten von FM in den Internet-Radio Modus. Aber die resige
Auswahl der Stationen entschädigt für vieles und es ist immernoch irgendwie
aufregend, wenn die Lieblingsstation ausgerechnet in New York beheimatet ist und
den eigenen ausgefallenen Musik-Geschmack trifft.